Großglockner-Challenge

Was bewegt einem dazu bei der Großglockner Challenge mitzumachen? 

 

Zuerst einmal ist man sich bei der Anmeldung sicher, dass man diese Distanz packen kann: 17 km, 1350 hm

 

Die Anmeldung liegt lange brach, bis eine Woche davor. So langsam muss man sich damit auseinander setzten. Da dachte ich mir: "Schei..e, vielleicht hätte ich ein paar Höhenmeter mehr machen sollen zur Vorbereitung."

 

Donnerstag, 14.07. hab ich meine sieben Sachen zusammen gepackt und Freitag nach der Arbeit ging es los Richtung Heiligenblut. Gerade noch rechtzeitig konnten wir unsere Unterlagen an diesem Tag abholen. Dann noch schnell Abendessen gehen. Rad fertig machen, ab ins Bett. Der Wecker wird uns um 5.00 Uhr morgens aufwecken, damit man um 7.00 Uhr den Großglockner hoch radeln darf. "Bist du doof?", denk ich mir noch zum einschlafen. 

 

Ab 5.00 Uhr geht alles automatisch: Bad, anziehen, Frühstück,...noch während des Frühstücks kommt vom Veranstalter eine SMS: der Start wird 30 Minuten nach hinten geschoben. Auf Facebook beginnt die Unruhe: Was ist mit der Straßensperre? Bleibt die Zeit für die Kleiderabgabe? Wann gehen die Shuttles? Fragen über Fragen. Verunsicherung im Frühstücksraum...das große Schweigen unter den Athleten. Bis einer sagt: "Habt´s schon gehört, der Start ist erst um 7.30 Uhr". Ich fand das ganz gut, so konnte man noch a bisher länger sein Frühstück verdauen. 

 

Der Grund dafür waren die eisglatten Fahrstraßen auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe. Der Winterdienst musste Salz streuen. 

 

Schön langsam rollt man zum Start, gibt seinen Wechsel-Kleidersack ab. Überlegt, "Hab ich das Richtige an?" Oben hat es um die 0 Grad im Juli. Und man schaut sich die anderen Teilnehmer an. "Was mach ich hier eigentlich?" Ich heißt: die radbinky mit dem 29er-Hardtail plus Flatpedals und 510-Schuhen!!!! Ich denke das war einzigartig. :-) Eine handvoll MTBer haben wir schon noch gesehen. Als Erst-Täter beginnt man im Startblock 2, hinter den Schnellen und den Vips. 

 

 

 

Vorm Startsignal kommen die Zweifel: Hoffentlich vertrag die die dünne Bergluft. Aber man kann ja Jederzeit aufhören. Hoffentlich sammelt mich nicht das Bessenradl auf. Das würde mein Ego nicht so leicht wegstecken. Zweifel über Zweifel! Dann hat man keine Zeit mehr für Zweifel: der Startschuss. Der Sprecher noch einen Witz: "Genießt das einzig gerade Stück auf diesem Rennen!" Die Ausfahrt aus dem Dorf. ;-)

 

Und nun ist man dabei bei durchschnittlichen 12% die Großglockner Hochalpenstraße hinauf zu treten und es fühlt sich gut an, sogar sehr gut. Nach einer Stunde habe ich auf mein Teasi geschaut: 750 hm und 7,5 km - über die Hälfte ist vorbei. Juhu! Man geht das schnell! Zu Beginn dachte ich mir, ich brauche 2,5 Stunden, aber nach einer Stunde war mir klar. Das geht um die 2 Stunden auch. Eine Getränkeflasche hätte ich nicht gebraucht. Bei der Labestation/ Vepflegungsstelle habe ich versucht einen Becher Iso zu trinken und ein kl. Bananenstück  zu essen. Und weiter gehts. Was langsam ein bisschen durchzieht, ist die Kälte durch die Schuhe. Meine Zehen waren eiskalt. Nun ist das Ziel schon vor Augen, aber auch noch mal ein richtig steiles Stück bei dieser Einhausung. Okay, schau einfach nur vor deinen Reifen. Der Wind wurde  auch immer stärker, einfach weiterfahren. Gleich hast du es geschafft!

 

In der Einhausung kommen mir schon Freuden-Tränen und ein Gänsehaut-Gefühl. Gleich hab ich es wirklich geschafft! Genau deswegen meldet man sich als Hobby-Sportler für ein Rennen an. Es ist ein unaussprechliches Glücks-Gefühl das man erleben darf. 

 

Von dem Moment an bekommt man noch mal richtig Feuer unterm hintern und gibt Gas. Mit einem Freudenjuchzer bin ich durchs Ziel und vom Sprecher angekündigt worden:

"Bianca aus Deutschland ist im Ziel". In der gleichen Minute höre ich auch, dass sich noch 90 Teilnehmer auf der Strecke befinden. Der Besenwagen ist noch weit weg. 

Ich war nicht nur unter 2 Stunden geblieben, sondern bei 1:47:08,5...für mich ein unglaubliches Ergebnis. 

 

Leider geht im Ziel wieder alles ganz schnell, weil es frostig kalt war. Kleidersack suchen, anziehen, Tee holen, was essen, Foto machen,...und ab geht es nach unten.

Ein paar Hiesige hätten uns einen Trail gesagt zum abfahren, aber ich wollte nur so schnell wie möglich nach unten. Obwohl ich Skisocken und Winterhandschuhe anhatte, konnte ich während der Fahrt meine Finger kaum bewegen. 

 

Alles in allem eine schöne Veranstaltung: PROBIER´s AUS!

 

Platz 404 von allen Startern

Platz 27 in meiner AK

Platz 41 von allen Frauen